So können Sie sich vor Schaden durch Rückstau schützen

  • Prüfen Sie zunächst, ob in den Bestandsplänen und Dokumentationen zu Ihrem Gebäude Rückstausicherungen eingetragen sind.
  • Stellen Sie sicher, dass alle Abläufe in ihrem Keller unterhalb der Rückstauebene gegen Rückstau aus dem Kanal gesichert sind.
  • Versichern Sie sich, dass Ihre Rückstausicherungen richtig eingebaut sind und einwandfrei funktionieren. Holen Sie im Zweifel Sanitär- oder Abwasserfachleute hinzu.
  • Lassen Sie den Rückstauschutz in Ihrem Haus regelmäßig von einem Fachbetrieb warten.
  • Dokumentieren Sie den Einbau Ihrer Rückstausicherungen. Das vereinfacht zukünftige Wartungen, Reparaturen und Umrüstungen.
  • Prüfen Sie, ob auf Entwässerungseinrichtungen unterhalb der Rückstauebene verzichtet werden kann.
  • Häufig genutzte Bereiche bedürfen einer Abwasserhebeanlage. Weniger genutzte Sanitäranlagen in
    untergeordneten Räumen können Sie mit Rückstauverschlüssen schützen.
  • Sorgen Sie dafür, dass die Entwässerungsleitungen ober- und unterhalb der Rückstauebene getrennt ausgeführt werden.
  • Kontrollieren Sie, ob die Rückstauverschlüsse so eingebaut sind, dass ein ungehindertes Abfließen des Regenwassers von den Dachflächen möglich ist.
  • Sichern Sie auch Reinigungsöffnungen sowie Schächte über eine Abwasserhebeanlage.

In Anlehnung an StEB Köln 2016: Wassersensibel planen und bauen in Köln, Leitfaden zur Starkregenvorsorge für Hauseigentümer, Bauwillige und Architekten

Grafik: Rückstau mit Schutzmaßnahmen

Maßnahmen zum Schutz vor Rückstau aus dem Kanal im Detail

Rückstauverschlüsse oder Abwasserhebeanlagen – hier erfahren Sie, was genau sich hinter diesen Maßnahmen verbirgt und wo sie eingesetzt werden:

Bei diesem System wird ein Teil des Abwassers in einem Sammelbehälter zwischengespeichert. Ist ein bestimmter Pegel erreicht, springt eine Pumpe an und hebt es mit Druck in die Hauptabwasserleitung beziehungsweise den Kanal. Um hier einen Rückstau zu vermeiden, muss die Druckleitung über eine so genannte Rücklaufschleife geführt werden. Sie liegt mindestens 30 cm über der Rückstauebene, so dass das Abwasser durch die Schwerkraft abfließt. Eine Hebeanlage ist vor allem sinnvoll für Kellerräume, die bewohnt oder gewerblich genutzt werden.

Im Normalbetrieb sind moderne Rückstauverschlüsse geöffnet und ermöglichen einen ungehinderten Abfluss des Abwassers. Kommt es zu einem Rückstau, wird das Rohr elektrisch oder pneumatisch verschlossen. In diesem Fall kann kein Abwasser in das Gebäude eindringen. Allerdings kann auch kein Abwasser abfließen und angeschlossene Sanitärobjekte können nicht genutzt werden. Für untergeordnete Nutzungen gibt es auch selbsttätig schließende Rückstauverschlüsse. Übrigens: Sollte bei Ihnen eine Toilette im Keller an die Ablaufleitung angeschlossen sein, muss eine Rückstausicherung speziell für fäkalhaltiges Abwasser eingebaut werden.

Zu beachten ist, dass sowohl Abwasserhebeanlagen als auch Rückstauverschlüsse für fäkalhaltiges Abwasser Energie benötigen. Bei einem Stromausfall können die Entwässerungselemente unterhalb der Rückstauebene nicht genutzt werden.

Aufgepasst/// Alle Entwässerungseinrichtungen (Waschbecken, Duschen, Toiletten etc.), die über der Rückstauebene – also oberhalb der Gehwegkante – liegen, dürfen nicht über Rückstauverschlüsse abgeleitet werden. Denn sonst kann es im Rückstaufall zur Überflutung im Gebäude durch nicht abfließendes Abwasser kommen. Das Abwasser muss in diesen Fällen hinter der Rückstausicherung an die Grundleitung geführt werden, wo es mit natürlichem Gefälle abfließt. Bauen Sie deshalb Ihren Rückstauverschluss nicht in den Revisionsschacht ein! Sie würden damit im Rückstaufall Ihre gesamte Entwässerungsanlage absperren.

/// Weitere Informationen zur Rückstausicherung finden Sie im Informationsblatt „Schutz gegen Rückstau“ der Entsorgungsbetriebe Lübeck unter:
www.entsorgung.luebeck.de

Gefördert durch:

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Projektpartner:

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