Unwetter/ Starkregen

Um den Schaden möglichst gering zu halten, sollten Sie schnell handeln und dabei einen kühlen Kopf bewahren. Das kann Ihnen dabei helfen: Um einen Kurzschluss oder Stromschlag zu vermeiden, müssen unbedingt alle elektrischen Geräte abgesichert – und, wenn notwendig – die Stromzufuhr unterbrochen werden. Betreten sie keine überfluteten Räume, solange noch Wasser zuströmt – der Wasserstand kann unter Umständen schnell steigen und Fluchtwege versperren. Prüfen Sie, ob ein Leitungswasserschaden vorliegt. Wenn dem so ist, gilt es, umgehend die Wasserzufuhr an den Absperrventilen oder am Haupthahn abzustellen. Erst dann kann man dem eingedrungenen Wasser zu Leibe rücken – mit Pumpen, Nass-Trockensaugern oder mit Lappen und Eimer. Aber Achtung: Wenn auf der Oberfläche Öl zu sehen ist, kann es nicht einfach ins Freie gepumpt oder geschüttet werden. Außerdem sollte die Arbeit dann einem Fachbetrieb oder der Feuerwehr überlassen werden. Und noch etwas: Ob Teppich oder altes Gerümpel – alle nassen Sachen müssen aus dem Keller entfernt werden, da sie sonst nicht trocknen und Schimmelpilzbildung hervorrufen können.

Wichtige Informationen zu Notfallmaßnahmen bei Überflutungen finden Sie auch in der Notfall-Beilage für die Hansestadt Lübeck unter: www.fb03.luebeck.de/feuerwehr

Was ist eigentlich Starkregen?

Von Starkregen spricht man, wenn in kurzer Zeit außergewöhnlich große Niederschlagsmengen auftreten. Dabei warnt der Deutsche Wetterdienst in zwei Stufen: Fallen in einer Stunde mehr als 15 Liter Regen auf einen Quadratmeter Boden oder in sechs Stunden mehr als 20 Liter, gibt es eine „markante Wetterwarnung“. Bei mehr als 25 Litern pro Stunde oder mehr als 35 Litern in sechs Stunden setzt der Dienst eine „Unwetterwarnung“ ab.

Entstehung und Auswirkungen von Starkregen

Für heftige Regenschauer sind vor allem hohe Lufttemperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit verantwortlich. An heißen Sommertagen wird mehr Wasserdampf in der Atmosphäre aufgenommen und gehalten. Wenn dieser Wasserdampf durch kräftige vertikale Luftbewegungen in der Atmosphäre aufsteigt, kondensiert er schlagartig und ergießt sich dann in der Regel auf relativ kleine Gebiete. Für Betroffene kommen solche Ereignisse oft überraschend.

Aufgrund der Intensität kann Starkregen für Überschwemmungen sorgen, insbesondere wenn es vorher lange nicht geregnet hat. Denn dann ist der Boden trocken und wenig aufnahmefähig, so dass Regenwasser nicht versickern kann und auf der Oberfläche abfließt. Auch die Kanalisation kann diese plötzlich auftretenden außergewöhnlich großen Wassermengen nicht aufnehmen, weil es nicht möglich ist, sie entsprechend zu dimensionieren. Folglich steht oder fließt das Wasser auf der Oberfläche, bis Kanalnetz und Böden es nach und nach aufnehmen.

Werden Starkregen häufiger?

In Lübeck können wir den Klimawandel bereits spüren: Die mittlere Jahrestemperatur ist laut Aufzeichnungen der hiesigen Wetterstationen in den vergangenen Jahrzehnten gestiegen und wird sich nach Berechnungen von Meteorologen weiter erhöhen. Auch die Zunahme von sehr heißen Tagen sowie von kurzen, aber heftigen Regengüssen in den trockenen Monaten zeichnen sich ab.

Die Folgen für eine Stadt wie Lübeck, in der Wohnen am Wasser seit je her die Lebensqualität prägt, sind deutlich: Die Gefahr für Hochwasser und Überschwemmungen steigt, da die Aufnahme der Kanalisation beschränkt und Versickerungsmöglichkeiten in besiedelten Gebieten begrenzt sind.

Gefördert durch:

Logo BMU Bundesministerieum für Umwelt und Naturschutz

Projektpartner:

Logo hydro & meteo
Logo FHL Fachhochschule Lübeck
Logo Hansestadt Lübeck

Kooperationspartner:

Logo Vermessungsbüro Holst und Helten
Logo Anwaltsbüro Donoth Fuhrmann Tüxen
Logo Stadt Fehmarn
Logo Stadt Hameln