Was ist eigentlich Starkregen?
Von Starkregen spricht man, wenn in kurzer Zeit außergewöhnlich große Niederschlagsmengen auftreten. Dabei warnt der Deutsche Wetterdienst in zwei Stufen: Fallen in einer Stunde mehr als 15 Liter Regen auf einen Quadratmeter Boden oder in sechs Stunden mehr als 20 Liter, gibt es eine „markante Wetterwarnung“. Bei mehr als 25 Litern pro Stunde oder mehr als 35 Litern in sechs Stunden setzt der Dienst eine „Unwetterwarnung“ ab.
Entstehung und Auswirkungen von Starkregen
Für heftige Regenschauer sind vor allem hohe Lufttemperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit verantwortlich. An heißen Sommertagen wird mehr Wasserdampf in der Atmosphäre aufgenommen und gehalten. Wenn dieser Wasserdampf durch kräftige vertikale Luftbewegungen in der Atmosphäre aufsteigt, kondensiert er schlagartig und ergießt sich dann in der Regel auf relativ kleine Gebiete. Für Betroffene kommen solche Ereignisse oft überraschend.
Aufgrund der Intensität kann Starkregen für Überschwemmungen sorgen, insbesondere wenn es vorher lange nicht geregnet hat. Denn dann ist der Boden trocken und wenig aufnahmefähig, so dass Regenwasser nicht versickern kann und auf der Oberfläche abfließt. Auch die Kanalisation kann diese plötzlich auftretenden außergewöhnlich großen Wassermengen nicht aufnehmen, weil es nicht möglich ist, sie entsprechend zu dimensionieren. Folglich steht oder fließt das Wasser auf der Oberfläche, bis Kanalnetz und Böden es nach und nach aufnehmen.
Werden Starkregen häufiger?
In Lübeck können wir den Klimawandel bereits spüren: Die mittlere Jahrestemperatur ist laut Aufzeichnungen der hiesigen Wetterstationen in den vergangenen Jahrzehnten gestiegen und wird sich nach Berechnungen von Meteorologen weiter erhöhen. Auch die Zunahme von sehr heißen Tagen sowie von kurzen, aber heftigen Regengüssen in den trockenen Monaten zeichnen sich ab.
Die Folgen für eine Stadt wie Lübeck, in der Wohnen am Wasser seit je her die Lebensqualität prägt, sind deutlich: Die Gefahr für Hochwasser und Überschwemmungen steigt, da die Aufnahme der Kanalisation beschränkt und Versickerungsmöglichkeiten in besiedelten Gebieten begrenzt sind.